Thomas hat schon eine gute Zusammenfassung formuliert: Sieht aus wie Breughel mit Plastikmüll. Im Moment traue ich mich noch nicht, überall knallhart die Kamera drauf zuhalten.
Die ersten Tage haben wir gleich alles gemacht, was der Reiseführer nicht empfiehlt, wie rohes Zeug essen, barfuß laufen und an jeder Straßenecke verdrücken wir irgendwas, mal kalt, mal warm. Todesmutig habe ich mich an die Törtchen gemacht. Bis jetzt geht es uns gut.
Eigentlich wohnen wir hier in einer recht ruhigen Ecke. Gestern morgen gegen halb 10 wurden wir von Klaviermusik aus dem Hinterhof geweckt. Klang überraschend europäisch, bisschen laut vielleicht aber nett… Hätte fast ein Stück Kirchenmusik sein können, Paul Gerhardt oder so, das klingt schlicht in Klavier für meine Ohren viel heutiger als mit Orgel. Der Pianist auf dem Nachbargrundstück steigerte sich langsam. Zuerst wurde der Klaviersound aus dem Keyboard mit einem breiten Gitarrendröhnen unterlegt, völlig übersteuert wie man es sonst von Heavy Metall kennt. Dann wurde noch dieser und jener Schrammel- und Bimmel-Effekt hinzugefügt. Ich will nicht sagen, es steigerte sich zu Trash, aber plötzlich klang es ziemlich „indisch“. Die Geräuschkulisse begleitete uns den ganzen Tag. Hier eine kleine Kostprobe:
Ein paar Meter weiter vor der Kirche – da kam die Musik her – war es dann noch etwas lauter.
Und das blieb dann im Prinzip den ganzen Tag so bis zum abendlichen Gottesdienst. Der war nicht unbedingt leiser, aber anders.