Foodblogging

Wenn man das Internet auswertet kommt bestimmt gleich nach Mietzekatzen und Sex Food-blogging. Ich weiß nicht wie viele Menschen in der Welt rumfahren und uns über das Streetfood der entlegensten Orte aufklären. Und jedesmal gibt es grandiose Beschreibungen über unbekannte Gewürze, Geschmackssensationen, Superfoods, alles in den schönsten Bildern, gespickt mit ein paar Funfakts und exklusiven Geheimtipps an 1 Million Follower….. Und man selbst sitzt zu Hause und einem läuft das Wasser im Munde zusammen.

Es ist fast eine Manie geworden. Man kann ja quasi gar nicht mehr ausgehen ohne das irgendwer in der Runde das Phone zückt und ein Foto vom Essen irgendwohin postet oder an Leute schickt, die gerade nicht dabei sind. Ich habe mich immer gefragt, was genau will man damit eigentlich mitteilen? „Ich möchte mein Essen mit Dir teilen “ oder „Selbst schuld, du Looser, heute hast du wieder was verpasst“?

Ich möchte diesem Trend heute entschieden entgegen treten mit der ungeschminkten Realität.

Gurkensalat indisch, aktuell mein bester Freund. Wie sich die Karotten auf den Teller verirrt haben, bleibt das Geheimnis des Küchengehilfen. Das Ensemble ist übrigens genauso ungewürzt wie es aussieht.

Bei dem Versuch für Thomas Idli mit Zucker zu bestellen kam es zu einem folgenschweren Missverständnis und ich bekam das zum Frühstück. Ich habe keine Ahnung, wie es heißt. Die Konsistenz ähnelt mit Wasser gekochtem Grießbrei. Es hat auf jeden Fall eine eigene Geschmacksnote, die außerhalb meiner Beschreibungsfähigkeiten liegt. Es scheint Ingwer im Spiel zu sein, in erster Linie ist es jedoch elendig süß. Ich habe die Rosinen und Mandeln rausgepickt und dann bitte nie wieder dieses Zeugs.

Es ist natürlich ein echtes Elend, dass ich weder Melonen, Litchies noch Papayas esse, denn die Obststände quellen davon über, vor allem von Melonen in allen Formen und Farben. Mangos haben auch diesmal keine Saison. Also probiere ich mich mit dem mir unbekannten Obst durch, hier Guave und Drachenfrucht. Der Guave geb‘ ich noch eine zweite Chance, wenn es diese in reif gibt. Drachenfrucht kann man essen, steigt aber nicht zu meiner Lieblingsfrucht auf. Ich würde sagen, vor allem dekorativ anzusehen.

… und für alle, die uns jetzt bedauern, keine Sorge, wir verhungern nicht. Aber oft sehen die wirklich leckeren Sachen so unspektakulär aus, dass es sich auch nicht lohnt, ein Foto davon zu schießen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert